Philosophie

Die indianische Kultur mit ihren Mythen, ihrem Streben nach Harmonie und der großen Ehrfurcht vor der Erde erschien mir schon immer mehr als eine beachtenswerte Alternative zu den Denk- und Lebensformen der westlichen Zivilisation. Eine Alternative, die zu einem Leben führen könnte, im völligen Einklang mit der Natur – und mit all dem, was uns von den Indianern Nordamerikas überliefert wurde.

Meine Bilder sind der Versuch, sich der indianischen Philosophie zu nähern und ein wenig von dem Glücksgefühl auszudrücken, das ich in ihren Reservaten und bei Powwows in den USA erleben durfte. Während meines Aufenthaltes bekam ich die Möglichkeit, eine Beziehung zu den Menschen aufzubauen, die mein Leben nicht nur verändert, sondern um unendlich viel bereichert haben.

Für den Indianer ist Kunst ein Mittel der Selbstbehauptung, um – vor allem in der Malerei – seinen eigenen kulturellen Werten Ausdruck zu verleihen und sie gleichzeitig der dominierenden weißen Kultur zu vermitteln. Indianische Kunst ist also ebenso Ausdruck wie Abgrenzung, sie ist Kommunikation und Anpassung zugleich. Die vielen bewegenden Momente auf meinen Reisen, die Begegnungen mit Indianern in Arizona und New Mexico sowie die vielen Bücher und Dokumentationen, die ich im Laufe der Jahre gelesen habe, ermöglichten es mir, mich auch als Weißer ein wenig
in das Leben des roten Mannes einzufinden.